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Fachwerkimpressionen II
Abgesehen von den beiden Burgen ist dieses Haus das älteste vorhandene Wohnhaus in Fronhausen. Es wurde laut Inschrift im Jahre 1589 errichtet. Der Balken mit der Jahreszahl hatte ursprünglich seinen Platz direkt oberhalb der alten Eingangstür. Um 1890 wurde er in das Gefach darüber versetzt, um Platz für die heutige Tür mit Oberlicht zu machen. Ähnlich wie bei dem etwa gleichaltrigen Haus Gießener Straße 16 gab es auch in diesem Haus einen doppelten Kellerboden zwischen dem Küchenboden und dem darunterliegenden Gewölbekeller.
Im Jahr 1901 wurde das Haus durch einen Anbau erweitert. Der damalige Bewohner Heinrich Gerhardt war von 1895 bis 1917 Bürgermeister von Fronhausen, und der untere Teil dieses Anbaus diente als Amtstube bzw. Bürgermeisterbüro. Schon damals wurde darauf geachtet, diesen neuen Hausanbau dem alten Haus stilistisch anzupassen, indem man das Obergeschoss an der Frontseite um ca. 15 cm über das Untergeschoß vorkragen ließ.
Das gegenüber liegende, heute sehr schmucke Fachwerkhäuschen Gießener Straße 9 war lange Zeit in einem sehr schlechten Zustand, bis es 1999 im Rahmen der Dorferneuerung von Grund auf renoviert wurde. Erst seitdem kommen die zahlreichen Verzierungen im Gebälk wieder voll zur Geltung. In der Mitte der Hofseite findet man eine geschnitzte Figur, die wohl einen Mann im Gehrock darstellen könnte. Insbesondere die Fußpartie lässt aber auch die Interpretation zu, es könne sich um einen Hahn handeln. Über die Intention des Auftraggebers ist leider nichts mehr bekannt. Auch besitzt das Haus keine Inschrift, die auf Bauherr oder Baujahr verweisen könnte, aber eine Untersuchung der Jahresringe der Balken ergab, dass das Bauholz für das Haus im Winter 1675/1676 geschlagen wurde. Das Haus wurde also wenige Jahrzehnte nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges errichtet und trotzdem recht aufwendig verziert. Es stellt nur noch den Rest einer Hofreite dar, deren Nebengebäude im 20. Jahrhundert abgerissen wurden.
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