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Fachwerkimpressionen I
Das Wohnhaus des Vierseithofes Gießener Straße 16 wurde laut Inschrift im Jahre 1597 erbaut. Es ist damit eines von drei noch erhaltenen Fachwerkhäusern in Fronhausen, die aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg stammen. Aus dieser Kriegszeit soll der doppelter Kellerboden stammen, der als Versteck für Wertsachen und vielleicht auch für Menschen gedient haben könnte.
Der erste Bewohner, der sich eindeutig nachweisen lässt, war ein Dietrich Willershausen, der 1677 starb. Von ihm hat das Haus wohl seinen Hausnamen “Däirersch” (= hochdeutsch Dietrichs) erhalten. Dietrich Willershausen muss ein angesehener Mann in Fronhausen gewesen sein, denn im Jahr 1672 beherbergte er einen hochrangigen Gast in seinem Hause. Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, der Urgroßvater Friedrichs des Großen, verbrachte bei seinem Rückzug vom Rhein zwei Tage in diesem Haus. Vielleicht war das Haus zu der Zeit ein Gasthof, vielleicht bot es aber auch einfach die besten Räumlichkeiten im Ort. Die landgräfliche Burg in Fronhausen jedenfalls scheint damals in einem solch schlechten Zustand gewesen zu sein, dass man dieses Bauernhaus als Quartier vorzog.
Gegenüber, an der anderen Straßenecke Gießener Straße/Grabenstraße, steht der Hof Gießener Straße 18 .
Dieser Hof hatte früher einen gewissen Bekanntheitsgrad, der weit über das Marburger Land hinausging. Der Grund hierfür ist seine geschlossene Form, die den Hof von vier Seiten mit Gebäuden und einem großen Hoftor umschloss. In einem alten hessischen Schulatlas aus den 1950er Jahren wurde der Vierseithof als Beispiel einer typischen mittelhessischen Hofreite angeführt.
Das große Hoftor ist eine Besonderheit in Fronhausen, denn hier handelt es sich um eine Form des so genannten “Hüttenberger Hoftores” mit einer Einfahrt bestehend aus zwei großen Torflügeln und daneben einer Tür. Tor und Tür werden von drei Pfosten umschlossen.
Diese Art Hoftore findet man vor allem in der Region zwischen Butzbach, Gießen und Wetzlar mit dem Zentrum in den Gemeinden Hüttenberg/Linden/Langgöns. Dieses Hoftor ist somit eines der nördlichsten Tore dieser Art, die sonst nicht in Fronhausen vorkommen. Das Hoftor trägt die Jahreszahl 1796. Die gesamte Hofreite ist aber älter, sie lässt sich mindestens seit 1724 hier nachweisen.
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