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Oberburg (ehemalige Wasserburg)

Die Oberburg inmitten des alten Ortskerns von Fronhausen mit ihren offensichtlich sehr alten Mauern aus Sandstein befindet sich in Privatbesitz. Sie war einst eine Wasserburg und wurde im 13. Jahrhundert von den Vögten zu Fronhausen als Amtssitz errichtet. Diese hatten die Aufgabe, den hiesigen Besitz des Reichsstifts in Essen an der Ruhr zu verwalten. Das direkt Kaiser und Papst unterstehende  Stift verfügte über weitreichenden Besitz, zu dem damals auch Fronhausen einschließlich der Orte Wenkbach, Roth und Argenstein zählte.

Als die Vögte, deren Amt zwischenzeitlich zum Familiennamen Vogt von Fronhausen geworden war, Ende des 16. Jahrhunderts ausstarben, ging das Vogtamt an deren Verwandte, die Schenken zu Schweinsberg. Beide Familien besitzen den gemeinsamen Vorfahren namens Guntram, der im Jahr 1199 urkundlich belegt ist.

Die ursprünglich stattliche Turmburg mit breitem und tiefem Wassergraben bestand vermutlich aus drei bis vier gemauerten Stockwerken und einem steilen Dach. Die Maueröffnung für die Zugbrücke ist heute noch sichtbar. Sie befindet sich mittig auf der Nordseite, hinter dem Sparkassengebäude. Große Schäden erlitt die Burg im 30-jährigen Krieg. In einem Bericht an das Reichsstift Essen aus dem Jahr 1692 heißt es, dass die Schenken die Burg, zumindest teilweise, abgebrochen und die Steine und  den Schiefer nach Schweinsberg und auf andere Güter der Familie verbracht hätten. Außer den bloßen Mauern sei nichts mehr übrig, und zwischen den Ruinen habe die Familie ein Brauhaus errichtet. Soweit der Bericht. In diesem Brauhaus wurde fortan über 200 Jahre Bier gebraut.

Danach kaufte der letzte Bierbrauer das Gebäude und ließ es nach und nach verfallen. 1967 wurde es von der Schenk’schen Familie als Ruine zurückerworben und zu einem Wohnhaus umgebaut.

Dieses Foto zeigt die Eingangshalle nach der Instandsetzung.

Außer der Oberburg existiert in Fronhausen noch eine weitere ehemalige Wasserburg, die sogenannte Unterburg oder Burg im Tal, deren Anfänge ins Jahr 1367 zurückreichen. Sie befindet sich heute ebenfalls in Privatbesitz und ist nicht zugänglich, was wir zu respektieren bitten. Fotos und nähere Informationen sind im Internet zu finden.

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