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Kapelle am Brackeborn

Heute wie vor Zeiten liegt der Brackeborn deutlich außerhalb des Dorfes. Für die Wasserversorgung der Bevölkerung kann er also keine Rolle gespielt haben. Was aber macht diesen Ort so besonders?

Dem Quellwasser, das im hinteren Teil des umfriedeten Geländes in ein Sandsteinbecken fließt, wurde früher eine heilende Wirkung nachgesagt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1382 wird erwähnt, dass der Bau einer Kapelle an diesem Ort geplant sei, die der Pfarrei Fronhausen unterstellt sein solle. So kam es dann auch. Die Kapelle wurde im Laufe der Zeit zu einem Wallfahrtsort. Nachdem die Vögte von Fronhausen 1486 einen Nebenaltar in die Kapelle gestiftet hatten, der der Heiligen Anna geweiht war, sprach man von der Annenkapelle am Brackeborn. Anna, die Großmutter Jesu, war u. a. Berufspatronin in Handwerk und Bergbau, Geburtshelferin und wurde zur Abwehr von Unwettern angerufen. Die Anwendung von geweihtem Annenwasser gegen unreine Erkrankungen wie Lepra, Pest und Syphilis mag der Anlass gewesen sein, einen Annenaltar an der Brackenbornquelle zu stiften.

Mit der Reformation endeten die Wallfahrten. Die Einnahmen aus dem Altar bestimmte Landgraf Philipp fortan zu Stipendien für Theologiestudenten an der Marburger Universität. Anfang des 18. Jahrhunderts war die Kapelle verschwunden. Die Ursache dafür ist nicht bekannt.

1893 ließ Gustav Freiherr Schenk zu Schweinsberg die Grundmauern freilegen und vermessen. Nach seinem Plan wurde im Jahr 2000 im Zuge der Dorferneuerung der Mauerverlauf rekonstruiert.

Heutzutage feiert die evangelische Kirchengemeinde Fronhausen besondere Gottesdienste und Taufen am Brackeborn.

Übrigens hat die Quelle keine Trinkwasserqualität, auch wenn die Inschrift der Neufassung des Brunnens von 1912 etwas anderes nahelegt. Als Rast- und Picknickplatz eignet sich der schattige Ort jedenfalls auch heute noch.

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