Lieber Mitbürgerinnen und Mitbürger,
seit über einem Monat bestimmen nun die täglichen Nachrichten über die Ausbreitung des Coronavirus unser aller Leben. Zunächst verzichteten wir nur auf das übliche Händeschütteln oder Umarmungen. Dann wurde der Abstand immer größer, die Einschränkungen nahmen zu. Nun haben wir Kontaktverbot, Besuchsverbote in Krankenhäusern und Pflegeheimen, nur noch eingeschränkte Möglichkeiten mit anderen Menschen zusammenzutreffen. Zu den Sorgen um die eigene Gesundheit kommen vermehrt wirtschaftliche Sorgen. Und leider wird der Höhepunkt der Pandemie noch vor uns liegen.
Vielen Menschen macht die Situation Angst. Keiner kann so genau sagen, wie es weitergehen wird. Der Tod unseres hessischen Finanzministers hat auch mich unglaublich erschüttert, schien er doch immer ein Fels in der Brandung zu sein. Und doch hat ihn die Sorge um die Zukunft wahrscheinlich zu diesem Schritt getrieben. Falls auch Sie diese Situation belastet, holen Sie sich Hilfe. Die Nummer der Telefonseelsorge ist auf unserer Homepage veröffentlicht. Außerdem sollten wir alle auf unsere Umgebung achten. Falls jemand in Not scheint, sollte niemand wegschauen. Schließlich steigt leider auch derzeit der Anteil an häuslicher Gewalt, insbesondere gegen Kinder.
Mut gibt in dieser Zeit die Bereitschaft vieler Menschen, für andere da zu sein und Hilfe zu leisten. Ob bei Einkäufen oder anderen Besorgungen, vielleicht auch für Gespräche durch offene Fenster oder über Telefon. Auch viele junge Menschen haben sich bis jetzt auf unseren Aufruf in den Wochenblättern oder im Internet gemeldet. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir aus dieser Krise tatsächlich noch etwas Positives ziehen können. Und appelliere noch einmal an diejenigen, die zu den Risikogruppen gehören: Lassen Sie sich helfen!
Die kommenden Osterfeiertage wollten viele von uns im Kreise der Familie, vielleicht auch im Urlaub verbringen. Das ist jetzt nicht mehr möglich, und wir alle müssen uns einschränken. Vermeiden Sie bitte weiterhin alle Risiken und sozialen Kontakte. Denken Sie an diejenigen, die im Gesundheitssystem mit den möglichen Folgen konfrontiert werden. Wir sind in Deutschland gut aufgestellt, aber einen Ansturm, wie er in anderen Ländern schon existiert, können auch wir nicht bewältigen.
Trotz allem wünsche ich Ihnen erholsame Ostertage. Bleiben Sie entspannt zuhause oder genießen Sie Spaziergängen rund um unsere schöne Gemeinde. Und denjenigen, die trotz Feiertagen für unsere Gesellschaft da sind, egal ob im medizinischen, pflegerischen Bereich oder in wichtigen Infrastruktureinrichtungen, wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Informationen und wichtige Hinweise erhalten Sie zuverlässig über unsere Homepage. Hier sind stets die neuesten Regelungen und links zu weiteren Informationen zu finden.
Alles Gute für Sie und Ihre Familien, bleiben Sie gesund!
Claudia Schnabel,
Bürgermeisterin