Aktuell ist in unseren Wäldern ein farbenfrohes Natuschauspiel zu bewundern: Mit vielfältigen Farben und Formen erfreuen besondere Blumen die Waldbesucher. Allerdings beginnt mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling das Wettrennen gegen die Zeit: Schon im Mai, wenn das Laub der Bäume sprießt, ist für die meisten frühen Waldblumen der große Auftritt vorbei.
Das Forstamt Kirchhain lädt dazu ein, bei einem Waldspaziergang die Farbenpracht der Frühlingsblüher zu genießen. Zum Beispiel sind im „Maistrauch“ in der Nähe von Erbenhausen die Buschwindröschen gerade in voller Blüte. Revierleiter Ulrich Höcker ist jedes Jahr wieder begeistert: „Die Natur erwacht. Neben den Buschwindröschen bringen Scharbockskraut und Veilchen die ersten bunten Farbtupfer zurück in den Wald. Die Schlüsselblumen sind meine ganz persönlichen Frühlingsboten“.
Frühstarter müssen schnell sein
Dabei setzen die Pflanzen auf Licht und Schnelligkeit. Denn schon im Mai werden die Bäume belaubt sein: Nur ein Bruchteil des Tageslichtes erreicht dann noch den Waldboden. „Bis dahin müssen unsere kleinen Frühstarter von der Befruchtung der Blüte bis zur Samenreife alles durchlaufen haben“, erklärt Höcker. Die meisten dieser Arten ziehen sich anschließend wieder in die Erde zurück und warten auf ihren neuen großen Auftritt im nächsten Frühling.
Zarte Pflänzchen bitte nicht pflücken
Gleichzeitig bittet HessenForst um besondere Achtsamkeit gegenüber den kleinen Frühstartern. Sie sind zwar schön, aber auch empfindlich. Viele Frühjahrsblüter stehen unter Naturschutz. Manche enthalten giftige Inhaltsstoffe, wie das Scharbockskraut oder das Gelbe Windröschen. „Pflücken und ausgraben sollte man sie deshalb besser nicht – sie gehen im Haus oder auch im Garten ohnehin meistens ein“, so Höcker. Laub- und Mischwälder sind ihr Zuhause. Die Forstleute sorgen mit der Waldpflege für ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. Unsere Wälder sind gerade durch wiederkehrende Pflegehiebe besonders artenreich, wie das Beispiel der Frühlingsblüter mit bunten Farbtupfern zeigt.
Wichtige Rolle im Ökosystem
Ein weiterer Grund für einen anchtsamen Umgang mit den kleinen Pflänzchen ist ihr Nahrungsangebot für Insekten: Insbesondere Hummeln, die ebenfalls zu den Frühstartern der Natur zählen, sind auf Pollen und Nektar der frühen Blüten angewiesen.
Aber auch Ameisen nutzen den reich gedeckten Tisch der ersten Blumen um Kraft nach dem langen Winter zu schöpfen. Diesen Appetit nutzt das Leberblümchen geschickt aus: Es verfeinert seine Samen mit schmackhaftem Öl. Die Ameisen bringen die Samen deshalb gerne in ihre Nester – verzehrt wird aber nur der Oberkörper, die verteilten Samen können keimen.
Der Frühlingsspaziergang in den Wald ist immer wieder ein Erlebnis – es gibt viel zu entdecken.
Mehr Infos zum Artenreichtum des Waldes finden sie unter www.hessen-forst.de
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